Entdecke die größte Seenregion Europas

Nationalparks in der Seenplatte

Foto: Markus Sirkka

Es gibt mehr als tausend Gründe für Ferien in der Seenplatte

Vielleicht hast du schon gehört, dass Finnland auch das Land der tausend Seen genannt wird? Dafür gibt es einen guten Grund! In Wirklichkeit gibt es in Finnland sogar fast 188 000 Seen und Teiche – und die meisten liegen in der Seenplatte.  

Die malerischen Naturschutzgebiete der Seenplatte sind das ganze Jahr über Top-Ziele und punkten stets mit einem vielfältigen Angebot. Sammle Beeren und Pilze vor der atemberaubenden Kulisse der Herbstfarben, unternimm eine Schneeschuhtour durch den uralten Winterwald oder erkunde während des Vogelzugs im Frühling die Sumpflandschaft – ein Paradies für Ornithologen. Im Sommer kannst du deine Wanderungen an den sandigen Ufern der Esker-Inseln beschließen und dich bei einem Bad im kristallklaren Wasser abkühlen. Die Entscheidung liegt ganz bei dir!

Helvetinjärvi

Die Landschaft des Helvetinjärvi-Nationalparks wird von geologischen Erscheinungen dominiert, die vor Jahrmillionen entstanden. Die majestätischen Felsen und glitzernden Seen dieses Parks inspirieren Künstler schon seit Jahrhunderten. Sieh dir die atemberaubenden Panoramen an und erkunde die zerklüfteten Felsen um den Helvetinjärvi (Höllensee) und den Felsspalt Helvetinkolu (Höllenloch). Mach im Anschluss ein Picknick am bezaubernden Sandstrand bei Haukanhieta und schwimme im Haukkajärvi-See.

Hiidenportti

Im Hiidenportti-Nationalpark gibt es viele faszinierende Orte und Geschichten zu entdecken, falls du an Kulturgeschichte interessiert bist. Der Name „Hiidenportti“ bedeutet „Hiisis Tor“. Vor der Christianisierung bedeutete „Hiisi“ ein Ort der Verehrung und Anbetung – nach dem 17. Jahrhundert wurde es zu einem bösen Ort oder dem Teufel selbst umgedeutet.

Noch wilder als die Geschichte ist die Natur in dieser Region. Der Park ist ein Mosaik aus Sümpfen und Heidelandschaften, aber es gibt auch beeindruckende Schluchten, die man sich nicht entgehen lassen sollte.

Foto: Sini Salmirinne

Hossa

Bei deinem Streifzug durch den Hossa-Nationalpark solltest du dir unbedingt den Julma-Ölkky ansehen – den größten Schluchtensee Finnlands. Diese über zwei Milliarden Jahre alte Formation innerhalb eines Grabenbruchs beherbergt auch mehrere tausend Jahre alte Felsmalereien. Weitere empfehlenswerte Aktivitäten bei einem Ausflug in den Hossa-Nationalpark sind Kanu- und Angeltouren auf den kristallklaren Seen – oder eine Radtour über die landschaftlich reizvollen Wege der Kiefernheiden.

Das Naturschutzgebiet Hossa ist auch ein geeignetes Ziel für Reisende mit eingeschränkter Mobilität (z. B. im Rollstuhl) oder für Familien mit Kindern, denn manche Wege sind barrierefrei.

Foto: Marjaana Tasala

Isojärvi

Im Isojärvi-Nationalpark fällt sofort auf, wie fleißig die Biber waren. Diese eifrigen Nager sind jedoch nicht die einzigen Holzarbeiter, die dort ihre Spuren hinterlassen. Lege in der Herrety-Hütte am Waldarbeiterlager eine Kaffeepause ein und erfahre viel Wissenswertes über die traditionsreiche Holzfällerkultur der Region. Wenn dir der Sinn nach einer kleinen Herausforderung steht, kannst du bis zum höchsten Punkt des Nationalparks wandern: Der Vahtervuori erhebt sich bis auf 100 m über der Wasseroberfläche des Isojärvi-Sees und bietet einen herrlichen Blick bis zum Horizont.

Foto: Sannamari Ratilainen

Koli

Der Koli-Nationalpark bezaubert mit einer der beliebtesten Nationallandschaften Finnlands. Wenn man am Gipfel des Ukko-Koli-Bergs steht und die atemberaubende Landschaft des Pielinen-Sees auf sich wirken lässt, versteht man sofort, warum sich Künstler, Fotografen und Naturliebhaber seit Jahrhunderten wie magisch von diesem Ort angezogen fühlen. Die Hügel und Seen von Koli mit ihrer landschaftlich reizvollen Umgebung halten das ganze Jahr über viele außergewöhnliche Naturziele und Freizeiterlebnisse bereit. Erlebe einen atemberaubenden Sonnenuntergang vom Räsävaara-Aussichtsturm, 300 Meter über dem Meeresspiegel. Oder geh unter Tage und erkunde die geologische Geschichte Kolis in einer 33 Meter langen Felshöhle mit dem gruseligen Namen Teufelskirche (Pirunkirkko).

Foto: Harri Tarvainen

Kolovesi

Der Kolovesi-Nationalpark ist ein Traumziel für Paddler und Kanuten. Motorboote sind hier nicht erlaubt, daher kann man das Insellabyrinth ganz in Ruhe mit dem Kanu erkunden und die Landschaft auf sich wirken lassen. Mit etwas Glück bekommst du vielleicht eine äußerst seltene und vom Aussterben bedrohte Robbenart zu Gesicht – die possierliche Saimaa-Ringelrobbe mit den großen Kulleraugen. Auch die rund 5 000 Jahre alten, steinzeitlichen Felsmalereien an der steilen Seite des Ukinvori-Bergs solltest du dir nicht entgehen lassen.

Foto: Mari Laukkanen

Leivonmäki

Der Leivonmäki-Nationalpark ist Mittelfinnland in Miniaturgröße. Am besten lernt man die Gegend bei einer Wanderung über die familienfreundlichen Naturpfade und Bohlenwege kennen. Auf den informativen Schildern entlang der Wege erfährst du Wissenswertes über geologische Landformationen wie Toteisseen, Findlinge und die wichtigsten Tiere des Parks. Das Sumpfgebiet Haapasuo begeistert mit einer reichen Beerenernte – eine köstliche, gesunde Zwischenmahlzeit für Groß und Klein. Die Seeufer und Eskerrücken laden zu einem gemütlichen Picknick ein.

Foto: Jari Ilmonen

Liesjärvi

Der Liesjärvi-Nationalpark ist ein kleines Juwel im Seenhochland von Häme.

Das vielseitige Freizeitziel bezaubert mit einer labyrinthartigen Seenlandschaft mit kristallklaren Gewässern und ist perfekt für Tagesausflüge geeignet. Der malerische Bergrücken Kyynäränharju ist die bekannteste Naturattraktion der Gegend – und wenn du einmal dort bist, verstehst du auch, warum. Plane unbedingt ausreichend Zeit für einen Besuch des Bauernhofmuseums Korteniemi ein. Dort kannst du bei den auf dem Hof anfallenden Arbeiten mit anpacken und erleben, wie die Menschen in Finnland vor mehr als einem Jahrhundert lebten. Das Anwesen gehörte ab etwa 1910 einem Parkaufseher – im Sommer leben dort Kühe, Schafe, Hühner und ein Hahn.

Foto: Simo Tolvanen

Linnansaari

Der Linnansaari-Nationalpark liegt im Herzen der finnischen Seenplatte. Diese an ein blau schimmerndes Seen-Labyrinth erinnernde Region mit ihren üppig grünen Wäldern und felsigen Inseln ist das Habitat der vom Aussterben bedrohte Saimaa-Ringelrobbe und des majestätischen Fischadlers. Die Insel Linnansaari ist mit einer regelmäßig verkehrenden Fähre sowie Charter-Booten zu erreichen. Wenn du dein eigenes Zelt mitbringst, ist der Linnansaari-Park ein großartiges Ziel für eine längere Kanutour. Im Winter werden die Wasserwege für Touren-Eisläufer geräumt.

Foto: Mari Laukkanen

Patvinsuo

Die Landschaft des Patvinsuo-Nationalparks ist eine Mischung aus weitläufigen Sumpfgebieten und riesigen, tiefen Wäldern – ein Wildnisgebiet, in dem alle in Finnland heimischen Beutegreifer heimisch sind. Der Bär ist das Nationaltier Finnlands, und in Patvinsuo gibt es eine florierende Population dieser beeindruckenden Tiere. Es ist aber sehr unwahrscheinlich, dass dir ein Bär begegnet, denn sie tun in der Regel alles, um dem Menschen aus dem Weg zu gehen. Es empfiehlt sich aber trotzdem, offenes Marschland von einem der vielen Aussichtstürme abzusuchen. Wenn du im Sommer dort unterwegs bist, solltest du dir die begehrten, köstlichen Moltebeeren nicht entgehen lassen – pack also einen kleinen Korb ein. Die meisten Pfade sind leicht begehbar, und Sümpfe sowie Feuchtgebiete sind mit Bohlenwegen ausgestattet.

Foto: Timo Halme

Petkeljärvi

Der 15 Kilometer lange Petkeljärvi-Putkelanharju ist eine der wertvollsten natürlichen Höhenzüge in Finnland. Erkunde den Petkeljärvi-Nationalpark und seine bewaldeten Eskerrücken beim einem Tagesausflug auf markierten Wanderpfaden. Unterwegs werden dir wahrscheinlich die Früchte der Arbeit des bekanntesten Säugetiers der Region auffallen –  des nordamerikanischen Bibers. Die zerklüftete Seenlandschaft ist auch perfekt für Kanutouren geeignet. Das offizielle Tier des Nationalparks ist der Prachttaucher – wenn du seinen Ruf hörst, wirst du dich für immer an das Erlebnis der finnischen Wildnis erinnern.

Pyhä-Häkki

Der Pyhä-Häkki-Nationalpark ist vor allem für seinen uralten Kiefernwaldbestand in Mastomäki bekannt. Manche Bäume sind über 400 Jahre alt. Der älteste Baum des Parks ist eine fast 500-jährige Kelo-Kiefer mit einer Höhe von 26 Metern – sie wurde im Jahr 2004 für abgestorben erklärt.

Erkunde die Naturschönheit und die unberührte Natur des Parks bei ausgedehnten Wanderungen. Besuche auch den historischen Bauernhof Poika-Aho, der 1854 von Siedlern gegründet wurde. Wenn die Ruhe und Gelassenheit der Natur auch zu dir spricht, denke daran, dass der Hof jeden Sommer Schafhirten einstellt. Bewerbungen werden zu Beginn des Jahres entgegengenommen.

Päijänne

Eine der größten und schönsten Esker-Inseln in Finnland ist Kelvenne im Päijänne-Nationalpark. Die Geschichte dieser acht Kilometer langen Kettenformation und ihrer Flora machen Kelvenne zu einem der faszinierendsten Naturschauplätze der Region – doch auch als Wanderziel ist es beispiellos. Auch die Sandstrände und Buchten entlang des Päijänne-Sees sind eine Entdeckung wert und können per Boot oder Kanu erkundet werden. Wer Sonne tanken und baden möchte, ist mit einem Ausflug zum 700 Meter langen Natursandstrand in Isohieta bestens beraten.

Foto: Tea Karvinen

Repovesi

Der Repovesi-Nationalpark liegt nur wenige Autostunden von Helsinki entfernt und ist auch bei einer kurzen Finnlandreise gut zu erreichen. Er ist ein hervorragendes Ziel, wenn du Wanderanfänger oder mit Kindern unterwegs bist. Zu den Highlights des Repovesi-Nationalparks zählen die Lapinsalmi-Brücke, die handbetriebene Fuchs-Fähre, gemütliche Campinghütten mit Lagerfeuer und die schöne Aussicht über die Baumwipfel von den höchsten Punkten des Parks. Außerdem begeistert der Park mit dem besten Spot für Felskletterer in ganz Finnland: dem 50 Meter hohen Olhavanvuori. Wenn du im Sommer und Herbst zum Repovesi reist, nutze das Jedermannsrecht aus und sammle köstliche Wildbeeren und Pilze.

Foto: Tea Karvinen

Rokua

Der Rokua-Nationalpark gehört zum ersten UNESCO-Geopark Finnlands. Die eindeutigen Spuren der Eiszeit sind an den Eskerrücken, Sandhügeln und Toteisseen zu erkennen, die diesen kleinen Park so einzigartig machen.

Erkunde die Gegend auf markierten Wegen entweder zu Fuß oder mit dem Mountainbike. Ein wunderbares Ziel für Tagesausflüge ist der Pooki Trail (5,3 km), der den malerischen Pitkäjärvi-See umrundet und durch den faszinierenden Kiefern-Urwald bis zum Gipfel des Pookivaara-Bergs führt.

Foto: Harri Tarvainen

Salamajärvi

Einer der besten Orte für die Beobachtung wilder Waldrentiere in Finnland ist der Peuran-Polku-Weg im Salamajärvi-Nationalpark. Die Landschaft ist abwechslungsreich und geprägt von felsigen Kiefernwäldern und offenen Sumpfgebieten. Ein praktischer Ausgangspunkt für deine Wanderung ist die Naturinformationshütte Koiransalmi. Ab Juli gehört Beerensammeln zu den beliebtesten Aktivitäten, denn dann haben die Sümpfe ein reiches Angebot an Preiselbeeren und Moltebeeren.

Der malerische Iso-Koirajärvi-See ist ideal zum Angeln, da dort Bachforellen, Felchen und Äschen gezüchtet wurden. Besorge dir dazu eine Genehmigung für die Koirajärvi-Angelgewässer.

Foto: Jyri Lehtonen

Seitseminen

Der Seitseminen-Nationalpark ist ein faszinierender Teil des finnischen Hinterlands. Der Park begeistert mit unvergesslichen Erlebnisse und vielfältigen Freizeitaktivitäten vor einer faszinierenden Landschaftskulisse. Beginne deine Erkundungstour am Naturzentrum Seitseminen, wo du in zwei Ausstellungen Wissenswertes über die vielseitige Pflanzen- und Tierwelt des Parks erfährst. Weiter geht es bei einer Wanderung über markierte Pfade durch die alten Wälder mit ihren vielen Seen und Marschen. Wenn du den Park im Sommer erkundest, hat der 6,3 Kilometer lange Rundweg zum Einödhof Kovero viele reizvolle Eindrücke zu bieten. Im Sommer gibt dir dort ein Touristenführer einen Einblick in das Leben auf dem Hof in den 1930er Jahren.

Foto: Julia Kivelä

Süd-Konnevesi

Der Süd-Konnevesi-Nationalpark ist von atemberaubenden Gegensätzen geprägt. Tiefe Wälder mit zahllosen Wildkräutern, kristallklare Seen mit vielen geschützten Inseln und große Höhenunterschiede zeichnen diesen Park aus. Seit vorgeschichtlicher Zeit sind seine Wasserwege von großer Bedeutung. Wenn du dich für Kulturgeschichte interessierst, gibt es an den Ufern des Konnevesi-Sees einiges zu entdecken: die Felsmalereien in Toussunlinna, steinzeitliche Siedlungsplätze und ein Grabhügel aus der frühen Eisenzeit. Die offenen Gewässer laden zu Kanufahrten ein, und zahlreiche Wanderwege verlocken zu Erkundungstouren – vom barrierefreien 300 Meter langen Vuori-Kajala-Pfad bis zum anspruchsvollen 14 Kilometer langen Kolmen-Vuoren-Valellus-Rundweg gibt es etwas für jeden Geschmack.

Foto: Julia Kivelä

Syöte

Der Syöte-Nationalpark ist ein hervorragendes Ziel, wenn du mit Kindern reist oder einen Aktivurlaub machen willst.

Es gibt insgesamt 122 Kilometer markierte Wanderwege, die sich für Tagestouren oder auch längere Wanderungen eignen. Vier Wege sind sogar nur 0,5 bis 3 Kilometer lang und bestens für Anfänger geeignet.

Im Winter sind die magischen bewaldeten Berge des Syöte-Nationalparks mit Schnee bedeckt. Dann kannst du die Gegend nur auf Schneeschuhen oder Skiern erkunden. Falls du keine eigene Ausrüstung hast, gibt es mehrere Verleihfirmen, die gerne aushelfen. Während der anderen Jahreszeiten kann man den Park auf dem gut ausgebauten Netz aus Mountainbike-Wegen erkunden.

Foto: Tiina Törmänen

Tiilikkajärvi

Der Tiilikkajärvi-Nationalpark ist vor allem ein beliebtes Ziel bei Ornithologen. Zwei Drittel des Tiilikkajärvi besteht aus Sumpf – ein Habitat für eine vielfältige Vogelpopulation, z.B. die zahmen Unglückshäher, die gerne Futter von Menschen annehmen. Wenn du wandern möchtest, gibt es den schönen Uiton-kierko-Rundweg, der um zwei kleine Seen führt. Auf der Hälfte der Strecke liegt ein Lagerfeuerplatz, wo du eine Pause einlegen und etwas essen kannst. Oder du verlässt den Rundweg an der Nordseite und gehst 400 Meter bis zum Strand Venäjänhiekka. Dort gibt es einen Zeltplatz und eine Komposttoilette. 

Torronsuo

Der tiefste Sumpf Finnlands liegt im Torronsuo-Nationalpark. Die dicksten Torfschichten sind fast 12 Meter tief! In den Sümpfen ist auch die Logo-Pflanze des Parks beheimatet: die Moosbeere, auch als Cranberry bekannt. Du kannst die Gehölze und borealen Sümpfe auch mit dem Rollstuhl und Kinderwagen sicher über Bohlenwege erkunden. Im Frühling und Herbst ist Torronsuo wegen des Vogelzugs eine beliebte Station bei Kranichen und Gänsen. Erklimme den Vogelbeobachtungsturm, um die gefiederten Gäste zu beobachten und einen herrlichen Rundblick über die weitläufige Sumpflandschaft zu genießen.

Foto: Eeva Mäkinen